Oberösterreich
Thermen warnen – "Ohne Hilfen müssen wir zusperren"
Die Thermen in OÖ fürchten um ihre Existenz. Ohne Staatshilfe könnten viele zusperren. Grund dafür ist eine Explosion bei den Energiekosten.
"Speziell für Thermen und Wellnesshotels ist die Kostenentwicklung – die Preisspirale nach oben – dramatisch und existenzbedrohend", so Tourismussprecher Robert Seeber von der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Seeber fordert eine Erhöhung des Energiekostenzuschusses für Unternehmen auf 2,5 Milliarden Euro. Die derzeit genehmigten 450 Millionen seien zu wenig. Auch der Förderzeitraum müsse ausgeweitet werden, damit zumindest die gesamte Heizperiode 2022/23 abgedeckt sei.
Alleine die Eurothermen im Eigentum des Landes, mit Standorten in Bad Schallerbach (Bezirk Grieskirchen), Bad Ischl (Bezirk Gmunden) und Bad Hall (Bezirk Steyr-Land), rechnen für heuer mit um sieben bis acht Millionen Euro höheren Energiekosten.
„"Ich würde jetzt nicht von einer Existenzgefährdung per se ausgehen. Aber es ist schon eine große Herausforderung, der wir uns gegenüberstehen", sagt Geschäftsführer Patrick Hochhauser zum ORF Oberösterreich.“
Am Ende des Tages gehe es an die wirtschaftliche Substanz. Falls nötig, brauche es die finanziellen Mittel der öffentlichen Hand. "Wir planen im größeren Stil Projekte, um weitestgehend Autarkie zu erlangen." Ein Vorhaben sei die Erweiterung einer Photovoltaik-Anlage, man befinde sich noch in der Konzeptionierung.
Ziel sei es, damit zwischen zehn und 18 Prozent der jährlich verbrauchten Strommenge selbst erzeugen zu können, erklärt der Geschäftsführer.
Ohne Unterstützung, Weiterbetrieb nicht möglich
Hochhausers Kollege Gerhard Gucher, Direktor der Vamed World Viality, blickt deutlich düsterer in die Zukunft: Ohne zeitnahe und konkrete Unterstützungen durch die Politik werde ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Thermen unmöglich. Sein Unternehmen führt sieben Standorte in Österreich, u.a. in Geinberg (Bezirk Ried im Innkreis).